Ru­dern für die Stil­le, das heisst si­cher nicht, dass wir schwei­gen sol­len! Aber NUR re­den? Tag für Tag be­kom­me ich ei­ne Men­ge klu­ger Sprü­che um die Oh­ren ge­wor­fen. Wie könn­te es auch an­ders sein, wo sich ge­ra­de ein Frau an­schickt, al­lein über ei­nen Oze­an zu ru­dern. Und dann schaue ich mich um – fra­ge mich, wo­hin uns alt­klu­ge Men­schen, mit noch alt­klü­ge­ren Sprü­chen ge­führt ha­ben. Ich will an­ders sein. Und ich bin an­ders – die­ses Pro­jekt ist an­ders! Und ihr?

War­um al­so ru­dert ei­ne Frau al­lein über ei­nen Oze­an? Et­wa um vor ak­tu­el­len Pro­ble­men da­von zu ru­dern? Oder viel­leicht ru­dert sie auch ge­ra­de auf die­se Pro­ble­me zu und be­waff­net sich mit Ih­ren Ru­dern, um den Ver­ur­sa­chern mal rich­tig eins über­zu­zie­hen? Auch wenn ich nicht die Gel­der des Mi­li­tärs und der Öl­in­dus­trie für mei­ne “Lob­by­ar­beit” lo­cker ma­chen kann – so ru­de­re ich ein­fach mal los, und hof­fe, es mö­gen sich Tau­sen­de, ja Mil­lio­nen klei­ner Ru­der­boo­te im Ha­fen der Ver­nunft sam­meln, mir im Geis­te hin­ter­her ru­dern. Zu­sam­men ru­dern wir nicht nur über den Oze­an, nein, wir ru­dern für un­se­re In­ter­es­sen, für un­se­re Kin­der, für ei­ne Welt die sie ver­die­nen. Wir wer­den wie­der Land se­hen, im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes. Wer dar­an nicht mehr glaubt, der ist längst un­ter­ge­gan­gen.

Wie kann ich Kin­dern heu­te die­ses Boot zei­gen, von Wa­len und Del­phi­nen er­zäh­len, um gro­ße Au­gen in Ih­re Ge­sich­ter zu zau­bern, wohl­wis­send, dass wir im Be­griff sind die­se Ge­schöp­fe aus­zu­rot­ten. Wohl­wis­send, dass Del­fin­müt­ter in die­sem Lärm für im­mer von Kin­dern ge­trennt wer­den, und die­se nicht über­le­ben kön­nen. Wie kann ich von Wal­ge­sän­gen schwär­men, wo ich weiß, dass sie zu tau­sen­den mit in­ne­ren Ver­let­zun­gen an un­se­ren Strän­den an­ge­schwemmt wer­den. Und das ist nur die dunk­le Spit­ze ei­nes ge­wal­ti­gen Eis­ber­ges der da in un­se­re Zu­kunft treibt, lei­der.

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Rudern für die Stille.